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„Klimaschutz kann nur gelingen, wenn sich die gesamte Gesellschaft auf den Weg macht, das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Für den vor uns liegenden gesellschaftlichen Transformationsprozess brauchen wir auch die Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden im Land als Vorbilder und Impulsgeber, die den Klimaschutz in die Mitte der Gesellschaft tragen. Wir wollen hier mit den Kultureinrichtungen des Landes vorangehen. Der Leitfaden ´Green Culture` identifiziert konkret die nächsten Schritte, wie wir die Kultur- und Klimapolitik weiter voranbringen. Und er kommt genau zur richtigen Zeit“, sagte Staatssekretärin Petra Olschowski.
Der Leitfaden „Green Culture“ bietet laut Mitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eine systematische Grundlage für eine klimafreundlichere Kulturproduktion, -präsentation und -vermittlung. Dabei werden die wichtigsten Handlungsfelder zur Verbesserung des Klimaschutzes identifiziert (Energie, Wasser, Abfall, Mobilität, betriebliches Arbeiten) und erprobte Instrumente und Maßnahmen zusammengefasst. Den Fokus liegt dabei auf betriebsökologische Maßnahmen, da die Kultureinrichtungen hier den größten eigenen Gestaltungsspielraum besitzen. Dabei wird auch beleuchtet, wie bereits für Klimaschutz und Nachhaltigkeit engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kultureinrichtungen effektiv bei der Gestaltung der Klimaschutzmaßnahmen eingebunden werden können. „Der Leitfaden richtet sich in erster Linie an die Leitungen und die Beschäftigten der Kunst- und Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes. Gleichzeitig ist der Leitfaden ein Aufruf an die gesamte Kulturlandschaft Baden-Württembergs, das Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel als wichtigen Teil der kulturellen Arbeit zu begreifen und darin zu integrieren“, sagte die Staatssekretärin.
Kultureinrichtungen des Landes Baden-Württemberg sollen erste Konzepte bis Sommer 2023 vorlegen
Die Staatssekretärin rief alle Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes dazu auf, bis zum Sommer 2023 auf der Basis des Leitfadens erste Konzepte mit Maßnahmen und Meilensteinen zu erarbeiten, wie sie ihre Energie- und Wasserverbrauche sowie den CO2-Verbrauch systematisch erfassen und schrittweise verringern werden. Dafür sollen in jeder Einrichtung Klimateams gebildet und Klimaschutzmanagerinnen und -manager benannt werden. Der Prozess wird im Rahmen des weiteren Klimadialogs insbesondere über die AG Green Culture begleitet und durch bedarfsgenaue Unterstützungsangebote des Landes flankiert. Wichtige weitere Schritte sind die Einführung einer CO2-Bilanzierung sowie eines konsequenten Umweltmanagements. „Wir erwarten von den Kultureinrichtungen des Landes spätestens jetzt für den Klimaschutz aktiv zu werden und zum Gelingen der Klimawende beizutragen. Unser ´Green Culture`-Leitfaden ist auch ein Signal an alle Kultureinrichtungen im Land. Er befähigt sie dazu, sofort und selbstständig Maßnahmen für den Klimaschutz auf den Weg zu bringen“, so die Staatssekretärin.
In der Arbeitsgruppe (AG) „Green Culture“ haben u. a. Arno Laudel, Direktor zentrale Technische Dienste und Opernhaus und Thomas Koch, Direktor Strategische Kommunikation vom Württembergische Staatstheater Stuttgart, der Geschäftsführende Intendant des Stuttgarter Kammerorchester e.V., Markus Korselt sowie der Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, Marcus Maria Grube mitgewirkt.
Der Leitfaden Green Culture
Der Leitfaden „Green Culture“ ist das Ergebnis der rund neunmonatigen Arbeit der Arbeitsgruppe. Auf 65 Seiten werden die Diskussionsergebnisse der AG rund um den Klimaschutz zusammengetragen. Er richtet sich als Einstieg in das Thema zunächst an die Kultureinrichtungen in Trägerschaft des Landes. Die vorgestellten Ergebnisse können aber von allen Kultureinrichtungen gleichermaßen genutzt werden.
Der Leitfaden kann kostenlos auf der Internetseite des Kunstministeriums abgerufen werden.