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Ab 9. November führt die Bayerische Staatsoper eine 3G+ Regelung (geimpft – genesen – PCR getestet) ein. Das Tragen einer medizinischen Maske („OP-Maske“) oder FFP2-Maske im Haus sowie am Platz wird zum Schutz der eigenen Gesundheit und der anderen Besucher:innen empfohlen, ist aber nicht mehr verpflichtend. Außerdem wird ab diesem Zeitpunkt wieder das vollumfängliche gastronomische Angebot der Firma Dallmayr zur Verfügung stehen.
Die Entscheidung wurde in enger Rücksprache mit den Expert:innen des Klinikums rechts der Isar und der Virologie der TU München getroffen. Sie basiert nach Information der Bayerischen Staatsoper unter anderem auch auf einer Befragung der Besucher:innen bzw. Nicht-Mehr-Besucher:innen.
Die aktuellen Entwicklungen sollen weiterhin beobachtet werden und, sollte es notwendig sein, soll auch wieder zu einer generellen Maskenpflicht zurückgekehrt werden.
Die Onlineumfrage galt der Gewinnung eines allgemeinen Meinungsbildes der Besucher:innen zum weiteren Vorgehen und entsprechenden Maßnahmen bezüglich der Covid-19 Regeln an der Bayerischen Staatsoper. Zu der Onlineumfrage im Zeitraum zwischen 11. bis 15. Oktober 2021 wurden 33379 zufällig ausgewählte Besucher:innen eingeladen. An der Befragung teilgenommen haben 4.748 Personen teil.
Die Bayerische Staatsoper sieht sich in der Verpflichtung, Entscheidungen im Spielraum der rechtlichen Vorgaben nicht leichtfertig zu treffen und die Konsequenzen etwaiger Regelungen für Gäste sowie Mitarbeiter:innen zu hinterfragen.
In diesem Bewusstsein wurde entschieden – Die Bayerische Staatsregierung ermöglicht aktuell das Aufheben der Maskenpflicht unter bestimmten Voraussetzungen – Mitte Oktober 2021 Abonnent:innen und Besucher:innen zu ihrer Einstellung gegenüber den aktuellen Hygieneregeln zu befragen. Unterstützt wurde die Bayerische Staatsoper dabei vom Institut für Marktorientierte Unternehmensführung der LMU München. Ziel war es herauszufinden, welche Anpassungen der Gesundheitsmaßnahmen im rechtlichen Rahmen auf die größte Akzeptanz stoßen und wie sich im Zuge der Anpassungen das Besuchsverhalten ändern würde.
Folgende Szenarien stehen aufgrund der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung zur Auswahl:
Die aktuell geltende Regel: 3G-Regel (geimpft/genesen/getestet) mit Maskenpflicht, Gastronomie ohne Alkoholausschank (Die aktuelle 14. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung besagt in § 4 Abs. 2 Nr. 2, dass bei Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen generelles Alkoholverbot gilt, soweit die 3G Regel angewendet wird. Nur mit 3G+ oder 2G entfällt dieses Alkoholverbot.)
3G+ Regel (geimpft/genesen/negativer PCR-Test [keine Schnelltests]) mit Maskenpflicht, Gastronomie wie vor Pandemiezeiten
3G+ Regel (geimpft/genesen/negativer PCR-Test [keine Schnelltests]) ohne Maskenpflicht, Gastronomie wie vor Pandemiezeiten
2G-Regel (geimpft/genesen) mit Maskenpflicht, Gastronomie wie vor Pandemiezeiten
2G-Regel (geimpft/genesen) ohne Maskenpflicht, Gastronomie wie vor Pandemiezeiten
Ergebnisse im Überblick
- Der/die durchschnittliche Umfrageteilnehmer:in ist knapp 61,6 Jahre alt, kommt aus München, ist entweder männlich oder weiblich und geimpft.
- 93 % aller Umfrageteilnehmer:innen geben an, gegen Covid-19 geimpft zu sein. Damit hat der Großteil der Besucher:innen die Bayerische Staatsoper mit einem Impfzertifikat besucht, 1 % mit einem Genesenennachweis, 6% mit einem Antigen-Test.
- 44 % der Fragebogenteilnehmer:innen waren Abonnent:innen. 27 % haben kein Abo, aber eine Vorstellung in den letzten Wochen besucht und 29 % haben noch keine Karten in dieser Saison gekauft.
- Bedenken wegen einer Infektionsgefahr führten bei 24 % der Kund:innen zu einem Nicht-Besuch von Vorstellungen. Ebenso waren 24 % unzufrieden mit den pandemiebedingten Beschränkungen.
- Mehr als 90 % der Umfrageteilnehmer:innen sind mit den Maßnahmen zur Reduzierung der Infektionsgefahr zufrieden und fühlen sich allgemein sowie bei der Einlass- und Auslasssitutation „sicher“ oder „sehr sicher“. Dies deckt sich mit der letzten Besucher:innen-Befragung der Bayerischen Staatsoper in 2020.
- Der Großteil der Abonnent:innen (66 %), Kartenkäufer:innen (63 %) und jener, die vor der Pandemie regelmäßig die Bayerische Staatsoper besuchten (65 %) halten die Maskenpflicht für richtig und empfinden diese mehrheitlich als nicht störend. Das Verbot des Alkoholausschanks wird als „überzogen“ wahrgenommen (65 % Abonnent;innen, 70 % Kartenkäufer:innen, 61 % Regelmäßige Besucher:innen vor der Pandemie).
- Zur bestmöglichen Auslastung des Hauses würde die Einführung der 2G-Regel (geimpft/genesen), ohne Maskenpflicht und Gastronomie wie vor der Pandemie führen.
- 30 % der Abonnent:innen, 28 % derjenigen, die vor Corona regelmäßig die Bayerische Staatsoper besuchten und 25 % der Käufer:innen würden in den nächsten Monaten „2G, ohne Maske und mit Gastronomie“ bevorzugen.
- 3G+, ohne Maske, mit Gastronomie und Alkoholausschank wird sowohl bei den Abonnent:innen als auch bei Kartenkäufer:innen am häufigsten als die Variante genannt, die als gesellschaftspolitisch am vertretbarsten bewertet wird (Abonnent:innen 29 %, Käufer:innen 31 %, Besucher:innen vor Corona 21 %).
- Nach Einführung einer 3G+-Regel (geimpft, genesen, negativer PCR-Test) ohne Maskenpflicht und Gastronomie wie vor Pandemiezeiten würde die Mehrheit der Abonnent:innen (73 %) bzw. Käufer:innen (73 %) (deutlich) mehr Veranstaltungen an der Bayerischen Staatsoper besuchen bzw. das aktuelle Besuchsverhalten nicht ändern.
- 25 % derjenigen, die vor der Pandemie regelmäßig die Bayerische Staatsoper besucht haben, würden wieder (deutlich) mehr Veranstaltungen besuchen.