Foto: Bodo Busse, ©Honkphoto
Bodo Busse, Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters, will seinen Vertrag zum Sommer 2025 vorzeitig beenden.
Nach acht Spielzeiten in Saarbrücken, will er dann zur Spielzeit 2025/2026 die Intendanz der Staatsoper Hannover übernehmen. Er folgt dort auf Laura Berman. Parallel dazu startet auch Vasco Boenisch als Intendant des Schauspiels Hannover. Er übernimmt von Sonja Anders, die seit 2019/20 Intendantin des Schauspiel Hannover ist. Beide, Busse und Boenisch, werden für fünf Spielzeiten zugleich als Geschäftsführer der Staatstheater bestellt.
Busse ist seit der Spielzeit 2017/18 Generalintendant am Saarländischen Staatstheater. Im Juni 2021 verlängerte er mit Kulturministerin Christine Streichert-Clivot seinen Vertrag, der ursprünglich bis 2027 laufen sollte.
Nach seinen ersten beiden erfolgreichen Spielzeiten erwies sich Busse in den „Corona“-Spielzeiten mit seinem Team als versierter Krisenmanager, wie das Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes in seiner Pressemeldung schreibt. Gemeinsam mit dem Kaufmännischen Direktor Prof. Dr. Matthias Almstedt wurde das Saarbrücker Modell entwickelt, das während der Pandemie für eine faire Bezahlung für freischaffende Künstler:innen im Rahmen von Produktionen sorgte und deutschlandweit als Vorbild diente, so die Meldung.
Unter seiner künstlerischen Leitung wurden in der Opernsparte bundesweit beachtete zeitgenössische Opern-Projekte wie beispielsweise die Deutschen Erstaufführungen von „Soldier Songs“ von David T. Little und „Macbeth Underworld” von Pascal Dusapin oder die Uraufführung der Oper „Ophelia“ von Sarah Nemtsov produziert. Es wurden deutsch-französische und luxemburgische Kooperationen, das „Tanzfestival Saar“ und internationale Gastspielaktivitäten weiter ausgebaut. Mit dem digitalen Projekt „The (Un)answered Question“ wurde das Saarländische Staatsorchester 2022 Gewinner des „Preis Innovation“ der Deutschen Orchesterstiftung. Auch am Saarländischen Staatstheater hat sich Bodo Busse strukturell für die künstlerische Ausbildung eingesetzt, u.a. mit den Gründungen von Musiktheater- und Orchesterakademie in Kooperation mit der „Hochschule für Musik Saar“.
Bodo Busse: „Wenn ich im August 2025 als Intendant an die Staatsoper Hannover wechsle, werde ich das Saarländische Staatstheater mit einem dicken weinenden Auge verlassen, denn ich habe mich mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, den Partnern des Theaters und dem wunderbaren Publikum hier unglaublich wohl gefühlt und kann schon heute sagen, dass meine Saarbrücker Jahre dann zu den glücklichsten Zeiten meines bisherigen Lebens gehört haben. Das Angebot, dieses große deutsche Opernhaus in Niedersachsen zu übernehmen, kam sehr kurzfristig in der letzten Woche auf mich zu. Es gibt Situationen im Leben, da muss man schnell entscheiden, wenn sich neue attraktive Möglichkeiten für einen bieten.“
Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes: „Ich bedauere zutiefst, dass Bodo Busse das Staatstheater zum Ablauf der Spielzeit 2024/25 verlässt. Er hat hier sehr viel bewegt. Mit seinem Team hat er das Theater in der Pandemie durch eine schwierige Zeit geführt. Mit viel Kreativität und Mut hat er das künstlerische Programm angepasst und den Kontakt zum Publikum halten können. Aber sein Ruf an die Staatsoper Hannover macht uns auch stolz: Es ist eine großartige Auszeichnung für die Qualität unserer saarländischen Kulturlandschaft. Bodo Busse wird ein wunderbarer Botschafter für unser Saarland sein. Danke, lieber Bodo Busse. Wir wünschen Ihnen von ganzem Herzen alles Gute.“