Claudia Schmitz / Foto: Cornelis Gollhardt
Die neue Geschäftsführende Direktorin des Deutschen Bühnenvereins Claudia Schmitz hat am 1. Januar 2022 ihr Amt angetreten. In ihrer neuen Funktion will sich die Volljuristin und langjährige Kulturmanagerin für die Stärkung von Theatern und Orchestern einsetzen und deren gesellschaftliche Funktion deutlicher machen.
„Die künstlerische Darbietung, das Spiel auf einer Bühne öffnet Erfahrungs- und Reflexionsräume für unser Miteinander. Theater und Konzerthäuser als die Orte im gesellschaftlichen Zentrum, an denen Menschen zusammenkommen, um ihre unterschiedlichen Erfahrungen über ihr Gemeinschaftserlebnis als Künstler:innen und Zuschauer:innen zu teilen und nötigenfalls auf den Prüfstand zu stellen, haben während der Pandemie ihre fundamentale, heilsame Wirkkraft eingebüßt. Die Auswirkungen erleben wir gerade: Die Fronten in der Gesellschaft haben sich dramatisch verhärtet und jeder Diskurs ist von tiefen, beinahe unüberwindbaren Gräben geprägt. Unsere Aufgabe ist es jetzt, den gemeinschaftsstiftenden und heilsamen Aspekt der Kultur stärker ins Rampenlicht zu rücken und die Unverzichtbarkeit von Theatern und Orchestern als Bildungsinstitutionen, als Kommunikations- und Emotionsorte für das gesellschaftliche Miteinander hervorzuheben“, erklärte Schmitz zum Beginn Ihrer Amtszeit.
Weitere Schwerpunkte ihrer Tätigkeit sollen neben der kulturpolitischen Lobbyarbeit unter anderem in den Bereichen Tarifrecht, Weiterentwicklung des Wertebasierten Verhaltenskodex sowie Diversität und Nachhaltigkeit liegen.
Schmitz folgt in der Position der Geschäftsführenden Direktorin auf Marc Grandmontagne, der nach fünf Jahren sein Amt abgegeben hat. Sie ist die erste Frau an der Spitze des Bühnenvereins.
Claudia Schmitz, 1970 geboren, hat an der Universität Trier Rechtswissenschaften studiert. Nach dem 2. Juristischen Staatsexamen war sie von 1996 bis 2000 am Nationaltheater Mannheim als Referentin des Generalintendanten tätig und leitete anschließend von 2000 bis 2002 das Künstlerische Betriebsbüro am Musiktheater der Theater und Philharmonie Essen. Von 2002 bis 2006 war sie als Verwaltungs- und Organisationsleiterin mitverantwortlich für die Gründung des JES – Junges Ensemble Stuttgart. Im Anschluss daran war sie von 2006 bis 2011 als Verwaltungsdirektorin und Geschäftsführerin des Deutschen Theaters in Göttingen tätig, bevor sie 2011 als Verwaltungsdirektorin und stellvertretende Generalintendantin an das Staatstheater Braunschweig wechselte. Ab der Spielzeit 2016/17 war sie als Kaufmännische Geschäftsführerin am Düsseldorfer Schauspielhaus tätig. In ihren Verantwortungsbereich fiel dort auch die umfassende Sanierung des Schauspielhauses.