Foto: Nikolaus Ostermann
Kay Voges, Jahrgang 1972, derzeit noch künstlerischer Direktor am Volkstheater Wien, wird die Schauspielsparte der Bühnen Köln im Anschluss an die interimistische Intendanz von Rafael Sanchez zur Spielzeit 2025/2026 übernehmen.
Der Hauptausschuss hat am Montag, 14. August 2023, dem Vorschlag von Oberbürgermeisterin Henriette Reker zugestimmt, Kay Voges ab der Spielzeit 2025 die künstlerische Verantwortung für das Schauspiel Köln zu übertragen. Mit Begleitung der Findungskommission ist die Suche nach einer neuen Schauspielintendanz nun erfolgreich abgeschlossen. Mitglieder der sechsköpfigen Findungskommission unter dem Vorsitz von Oberbürgermeisterin Henriette Reker waren neben Karin Beier, Intendantin des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Dr. Kathrin Mädler, Intendantin des Theaters in Oberhausen sowie Vorsitzende der Intendant*innengruppe im Deutschen Bühnenverein, Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters in Berlin, sowie Stefan Charles, Beigeordneter für Kunst und Kultur, und die Personalvertretung des Dezernates für Kunst und Kultur.
Von 2010 bis 2020 war Voges Intendant des Schauspiel Dortmund. Seit 2020 ist er künstlerischer Direktor des Volkstheater Wien. Voges ist Gründungsdirektor der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund.
2019 war die Wahl des Salzburger Theaterleiters Carl Philip von Maldeghem zum Nachfolger von Bachmann aufsehenerregend gescheitert. Ohne Frage ist Kay Voges ein grandioser Künstler und eine ausgezeichnete Wahl. Bei der neuerlichen Wahl wurden nach Meinung von Christine Dössel (Süddeutschen Zeitung) aber auch Chancen vertan:
“Voges für Köln hingegen, das erscheint als eine wirklich gute, sinnvolle Lösung. Vielversprechend. Und doch überraschend: Voges ist keine Frau, nicht queer, keine Person of Color, und er tritt auch nicht im Kollektiv an – alles Kriterien, die gegenwärtig als Bewerbungsvorteile gelten können. (…) Zwar ist der sanfte Kommunikator Voges alles andere als ein Hierarch. Aber er ist nun mal ein weißer, regieführender Mann über 50. Einen solchen zu berufen, war jahrhundertelang eine Selbstverständlichkeit, jetzt ist es erklärungs- und durchsetzungsbedürftig, wenn nicht gar mutig.”
Auch das Kölner Ensemble war nicht in der Findungskommission vertreten.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker: Ich freue mich sehr, mit Kay Voges eine so ausgezeichnete Nachfolge für die elfjährige Intendanz Stefan Bachmanns präsentieren zu können. Er begeisterte mich in den Vorstellungsgesprächen mit seiner Vision für Köln, seiner Vision von einem Miteinander sowohl mit den Beschäftigten am Schauspiel als auch mit der Kölner Gesellschaft, den Kölnerinnen und Kölnern. Er ist ein großer Gewinn für den Kulturstandort Köln und wird das Schauspiel – in seinem neuen alten Zuhause am Offenbachplatz – in die Zukunft führen.
Kulturdezernent Stefan Charles: Kay Voges wird mit seiner künstlerischen Innovationskraft die nationale und internationale Positionierung des Schauspiels stärken. Er hat bereits bewiesen, dass er dafür den nötigen Mut mitbringt. Er hat überdies die Fähigkeit, eine Institution verantwortungsvoll zu leiten und respektvoll mit dem Team und den Mitarbeitenden umzugehen. Sein Anliegen ist das Gelingen von Kunst und das Gelingen, die Menschen in Köln mit einem grandiosen Programm zu begeistern. Dabei werde ich ihn tatkräftig unterstützen.
Kay Voges: Ich freue mich sehr über das Vertrauen, welches mir von der Findungskommission und der Politik entgegengebracht wird. Das Schauspiel Köln wieder in der Mitte der Stadt positionieren zu dürfen, ist ein großes Privileg und eine phantastische Herausforderung.