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19 Kultureinrichtungen erhalten wissenschaftlich fundierte Datenbasis für die Ausrichtung ihres Programms. Welche Angebote sind in Theatern, Museen, Konzert-, Opern- und Balletthäusern echte Straßenfeger? Welche Zielgruppen werden vom Kulturangebot angesprochen? Und was sind die Gründe, warum Zuschauerinnen und Zuschauer fernbleiben? Gibt es Formate, die in einer Stadt besonders gut funktionieren, und in einer anderen Stadt floppen? Fragen wie diese sollen mit einer bislang einzigartigen, drei Jahre dauernden Langzeituntersuchung mit einer fundierten, repräsentativen Datenerhebung beantwortet werden.
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft in NRW unterstützt das Kulturmonitoring (KulMon) an insgesamt 19 Kulturorten in Aachen, Essen, Herford und Ober-hausen mit insgesamt 747.000 Euro. Die Städte wurden ausgewählt, um auch untereinander statistische Erhebungen vergleichen zu können. Die Städte Düsseldorf und Köln sind bereits seit 2022 dabei. Das Kulturmonitoring wird vom Berliner Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) betreut.
Kulturministerin Ina Brandes: „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind in der Kunst und Kultur noch immer spürbar. Vielen Häusern ist es inzwischen gelungen, Zuschauerinnen und Zuschauer zurückzugewinnen und neue Publikumskreise zu erschließen. Das Kulturmonitoring wird uns helfen, mit einer fundierten Datenbasis das Publikumsverhalten noch besser zu verstehen. Ich bin sicher, dass es uns so gelingen wird, mehr Menschen für Kunst und Kultur zu begeistern. Unsere Theater, Museen, Konzert-, Opern- und Balletthäuser müssen der Ort sein, an dem sich alle versammeln. Alte und Junge sowie Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe.“
Dank regelmäßiger Befragungen anhand eines einheitlichen Fragenkatalogs und einheitlicher Methodik soll das KulMon darüber Aufschluss geben, wie sich das Publikum im Laufe der Zeit entwickelt. Die große, gemeinsame Datenbasis aller teilnehmenden Kulturorte ermöglicht auch Vergleiche innerhalb der einzelnen Sparten und mit anderen Einrichtungen. Erhoben werden umfassende Zahlen und Angaben über Besucherinnen und Besucher der Kulturorte. Dazu gehören zum Beispiel Daten wie Alter, Wohnort und Bildungsniveau. Außerdem wird etwa erfasst, wie oft Besucherinnen und Besucher kommen, warum sie kommen oder wie zufrieden sie mit ihrem Besuch sind. Aus einem Katalog von über 300 Fragen können die Kulturorte zudem passgenau jene Fragestellungen auswählen, die für sie besonders relevant sind. Mit KulMon erhalten Kultureinrichtungen so eine wissenschaftlich fundierte Datenbasis für die Aus-richtung ihres Programms, ihres Marketings sowie ihrer Bildungs- und Vermittlungsarbeit.
Die teilnehmenden Städte in Nordrhein-Westfalen wurden ausgewählt, da sie Ergebnisse liefern, die auch auf nicht an der Befragung teilnehmende Kommunen übertragbar sind: Sie repräsentieren Kommunen verschiedener Größe, Lage und Wirtschaftskraft.
Diese Kulturorte werden am Pilotprojekt teilnehmen:
Stadt Aachen
- Stadttheater und Musikdirektion Aachen
- Ludwig Forum für Internationale Kunst
- Suermondt-Ludwig-Museum
- Route Charlemagne
- Couven Museum
- Internationales Zeitungsmuseum
Stadt Essen
- Ruhr Museum Stiftung Ruhr Museum mit Sonderausstellung
- Zeche Carl AUF CARL
- Essener Philharmoniker
- Aalto Ballett Essen
- Schauspiel Essen
- Musiktheater Essen
- Museum Folkwang
Stadt Herford
- Marta Herford Museum für Kunst, Architektur, Design
- Daniel-Pöppelmann-Haus Städtisches Museum Herford
- Nordwestdeutsche Philharmonie
- Stadttheater Herford
Stadt Oberhausen
- Gasometer Oberhausen
- Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
- Theater Oberhausen