NRW Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen
Foto: Bettina Engel-Albustin / MKW 2021
Die Landesregierung NRW setzt auch im Jahr 2022 im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur die konsequente Erhöhung des Kulturhaushaltes fort. Ab dem kommenden Jahr werden rund 315 Millionen Euro dauerhaft für die Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen. Das hat der nordrhein-westfälische Landtag am 15. Dezember 2021, beschlossen. Damit stehen im kommenden Jahr rund 114 Millionen Euro mehr als noch 2017 für Kultur bereit, das entspricht einer Steigerung um mehr als 55 Prozent.
„Wie zu Beginn der Legislaturperiode versprochen, haben wir mit der Stärkungsinitiative den Kulturhaushalt konsequent erhöht und werden unser Ziel, bis 2022 50 Prozent mehr Mittel bereitzustellen, sogar deutlich übertreffen. Ziel der Stärkungsinitiative ist es, den Künstlerinnen und Künstlern und jenen, die im Kulturbereich tätig sind, einen langfristigen sicheren Planungshorizont zu ermöglichen und ihnen gleichzeitig neue künstlerische Spielräume zu eröffnen. Mit dem Haushalt 2022 haben wir dazu einen weiteren großen Schritt gemacht. Wie essentiell ein starkes Fundament für eine lebendige Kulturlandschaft ist, hat die Corona-Krise überdeutlich unter Beweis gestellt“, sagt Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.
Die Landesregierung hat auch unter den erschwerten Bedingungen der Corona-Pandemie die Stärkungsinitiative Kultur fortgesetzt. Durch die zügig aufgelegten Unterstützungsprogramme des Landes konnten existentielle Härten in Folge der Pandemie vielerorts aufgefangen werden.
Dazu zählen das Soforthilfeprogramm, das in zwei Antragsrunden verausgabte Stipendienprogramm für freischaffende Künstlerinnen und Künstler, Sonderprogramme für soziokulturelle Zentren und Privattheater sowie der Kulturstärkungsfonds. Die Corona-Hilfen für die Kultur belaufen sich auf mehr als 280 Millionen Euro und sind zusätzlich zum regulären Kulturhaushalt bereitgestellt worden, um die kulturelle Infra-struktur, die in Nordrhein-Westfalen besonders ausdifferenziert ist, zu stabilisieren und die dichte und vitale Kulturszene zu erhalten.
Eckpunkte des Entwurfs des Kulturhaushalts 2022:
Kulturelles Bildungsprogramm „JeKits“ JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen ist das zentrale kulturelle Bildungsprogramm in Grund- und Förderschulen des Landes Nord-rhein-Westfalen. Mit rund 78.000 Schülerinnen und Schülern an über 1.000 Schulen sowie rund 145 beteiligten Musik- und Tanzschulen in ganz Nordrhein-Westfalen ist es bundesweit das größte Programm seiner Art. Nach einer umfassenden Evaluierung entwickelt die Landesregierung JeKits inhaltlich wie strukturell wirksam weiter und erhöht dafür bis 2024 die Förderung sukzessive um 6,1 Millionen Euro auf insgesamt 17,3 Millionen Euro. Vorrangiges Ziel ist es, das JeKits-Angebot nach-haltiger aufzustellen: Das bisher auf zwei Jahre angelegte Programm wird seit dem aktuellen Schuljahr schrittweise wieder auf vier Jahre und damit auf die gesamte Grundschulzeit ausgeweitet.
Gesamtkonzept „Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur“ Ein wesentliches Merkmal Nordrhein-Westfalens ist seine gesellschaftliche Vielfalt. Dennoch wird diese Diversität noch nicht in allen Bereichen aktiv gelebt, auch nicht im Kunst- und Kulturbetrieb. Um dies zu ändern und in der Kulturlandschaft Nordrhein-Westfalens eine stärkere Repräsentation der vielfältigen gesellschaftlichen Realität zu erreichen, stellt die Landesregierung insgesamt mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung: Mit dem neuen Gesamtkonzept „Diversität und Teilhabe in Kunst und Kultur“ stößt das Land einen mehrschichtigen Prozess an, der mit konkreten Maßnahmen Diversität im Kunst- und Kulturbereich strukturell fördert und gestaltet.
Langfristige Programme im Rahmen der Stärkungsinitiative Ein strategisches Ziel im Rahmen der Stärkungsinitiative Kultur ist die Neuausrichtung der Kulturförderung zu Gunsten langfristiger und nach-haltig angelegter Projekte bzw. Programme. Programme, die hier wichtige Impulse setzen und seit 2018 kontinuierlich ausgebaut wurden, sind unter anderem:
- die Stärkung der kommunalen Theater- und Orchesterförderung, die den Wettbewerb „Neue Wege“ zur Profilstärkung und eine erhöhte Betriebskostenförderung umfasst,
- die Neuausrichtung der Förderung und die Stärkung der freien darstellenden Künste sowie der freien Musikszene
- das Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“, mit dem 26 Kulturorte in ländlichen Regionen entwickelt bzw. weiterentwickelt werden,
- spezifische Förderprogramme für Kunstmuseen, Sammlungen und Kunstvereine,
- die Musikschuloffensive, die die musikalische Bildung mit 100 neue Stellen nachhaltig stärkt.