Foto: Armin Smailovic
Nachdem Mitte 2019 im Thalia Theater in der Gaußstraße Lautsprecher von CODA Audio installiert wurden, zieht jetzt das Haupthaus, das renommierte Thalia Theater am Hamburger Alstertor nach – mit der Installation einer CODA Audio-Hinterbühnen-Beschallung. Im Mittelpunkt des akustischen Upgrades stehen CODA Audio N-APS-, APS- und HOPS5-Lautsprecher sowie LINUS -Systemverstärker.
Wie schon bei der Installation im Thalia Theater in der Gaußstraße zeichnete für das Sound-Upgrade im Thalia Mutterhaus erneut Rainer Brünjes von Yotone, Bremen, verantwortlich. Als ausgewiesener Theatermarkt-Experte war er auch als Consultant für das Thalia-Tonteam tätig. „Die Erfahrungen in Theatern mit CODA Audio sind durchwegs extrem positiv“, sagt er, „im Thalia in der Gaußstraße sind Tontechniker und Publikum gleichermaßen vom Klangverhalten der CODA Audio-Anlage begeistert.“
Im Fokus der neuen Hinterbühnenbeschallung steht das vielseitige, ultra-kompakte und exzellente Klangqualität bietende APS-System (Arrayable Point Source). Rainer Brünjes: „Die hohe Flexibilität und Skalierbarkeit der APS- und der kleineren N-APS-Lautsprecher, insbesondere in Hinblick auf das Abstrahlverhalten, sind ideale Voraussetzungen für eine präzise, richtungsorientierte Beschallung, wie sie für die Hinterbühnen-Beschallung benötigt wird.“
Das Beschallungskonzept von Toningenieur Stefan Flad für die Hinterbühnen-Beschallung basiert auf einer LCR-Anordnung – wobei der in der Höhe verstellbare Center wegen Lärmschutz zur Seitenbühne und guter Mittenortung die Hauptlast der Beschallung trägt. Wegen der freibleibenden Öffnung der Hinterbühnenwand muss er weit oben hängen. L und R erweitern diesen mit einem Stereobild, das die Ortung auch weiter Richtung Bühnenboden zieht. Die senkrecht montierten APS Lautsprecher Links und Rechts besitzen einen Nennstrahlwinkel von 20 Grad horizontal; dass in der Höhe verfahrbare, aus zwei APS bestehende Center-Array, weist einen Öffnungswinkel von 40 Grad aus (2 x 20 Grad).
Über die große Distanz von Bühnenrückwand bis zum Portal entsteht aus diesen eigentlich sehr schmalen horizontalen Nennabstrahlwinkeln ein homogenes Schallfeld: jeder Zuschauer im Saal hört das entfernte Stereobild – auch wenn eine Seite oft verdeckt ist. Ein weiterer Vorteil des schmalen Abstrahlverhaltens liegt in der seitlichen Streuung in die Seitenbühne und in die Arbeitsgalerien; unnötige, das Schallbild beeinträchtigende Reflexionen aus dem Bühnenraum werden nahezu vollständig vermieden. Die am Bühnenrand arbeitenden Kollegen werden in der Schallbelastung geschont – was eine zentrale Anforderung an das neue Hinterbühnen-Beschallungskonzept war, da die Hinterbühne immer mehr auch als Hauptbeschallung genutzt wird und hohe Pegel zielgerichtet in hoher Klangqualität abgeben muss.
In der vertikalen Dimension ist das Abstrahlverhalten der CODA Audio APS-Lautsprecher des LCR-Setups mit Couplern eingestellt. Zur umfassenden Auswahl stehen bei den APS-Systemen 120- (+60°/-60°), 90- (+45°/-45°) und 60 (+30°/-30°) Grad, sowie asymmetrische Kombinationen. Für das Thalia Theater erwiesen sich, auf Grund der gegebenen Architektur, die 60-Grad-Coupler als ideale Lösung.
Ullrich Hübener, Leiter der Tonabteilung im Thaila Theater ist zufrieden. Mehr als das: „Wir haben uns für CODA Audio entschieden, weil es – wie wir in einem Pitch feststellen konnten – das beste Abstrahlverhalten bei klarem Sound bot. Das exakte Abstrahlverhalten der N-APS als Monitorsystem bietet uns im Thalia jetzt Möglichkeiten auf wechselnde Anforderungen der unterschiedlichen Vorstellungen und verändernde Bühnenbilder zu reagieren.“ Dank Auslegearmen könne man die N-APS in einem weiten Radius um ihren Montagepunkt positionieren – und dazu neigen, schwenken und einzelne Lautsprecher um 90° von der horizontalen in die vertikale Orientierung rotieren. „Je nach Ausrichtung und Fokussierung bietet sich die N-APS an den Portal-Innenseiten so perfekt für Gassenbeschallung, Solisten-Monitoring und weitere Beschallungsaufgaben an“, sagt Ullrich Hübener.
Auch Thalia-Toningenieur Stefan Flad ist vom tontechnischen Neuzugang in dem prominenten Haus angetan: „Durch die hohe Richtwirkung des zur Seite sehr stark abschneidenden Horns bis weit unterhalb von 1kHz, haben wir ein klares Klangbild und können somit Fremdschall zur Seitenbühne um 4-6 dB senken. Im Bassbereich, auf Grund des horizontalen Bassarrays mit unterschiedlichen Abständen, sogar um 10 dB.“ Basierend auf der großen Reichweite und der imposanten Durchsetzungsfähigkeit könnten die APS-Systeme selbst den Zuschauern in der letzten Reihe „extreme Direktheit“ bieten. Wenn es sein müsse: auch mal etwas lauter – und das, obwohl die Hinterbühne aus nur 4 APS-Topteilen besteht.