Dezember 3, 2024

Unisono hält coronabedingte Publikumskrise im Klassikbereich für überwunden

Foto: Maren Strehlau

Gerald Mertens, unisono-Geschäftsführer: „Die Zahlen zum Saisonabschluss vieler Orchester und Theater, von Klassik-Festivals und von Klassik Open-Air Veranstaltern zeigen einen klaren Trend: das Musikpublikum ist da, teilweise noch stärker als vor Corona.“

Dass bei bundesweiten Trendanalysen im vergangenen Winter noch 60 Prozent der Klassikveranstaltungen schlechter ausgelastet waren als vor Corona, sei Geschichte, so Mertens in einer aktuellen Pressemeldung. Der positive Trend werde durch zahlreiche Meldungen bestätigt. So habe die Komische Oper Berlin ihre Saison mit 90 Prozent Auslastung abgeschlossen, das Mozartfest in Würzburg erreichte im Juli eine Rekordbilanz von 94,2 Prozent, der Kissinger Sommer meldete mit 80 Prozent Auslastung ebenfalls einen Publikumsrekord gegenüber den Zahlen vor der Pandemie.

Hingeben gab es für die Bayreuther Festspiele wenige Tage vor der Premiere noch Tickets. Dies sei, so Mertens, kaum vorhandenem Marketing und extrem hohen Kartenpreisen geschuldet.

Auch der Zustrom zu Klassik-Open-Air Veranstaltungen ist laut unisono-Meldung vielversprechend bis erfolgsverdächtig: „Staatsoper für alle“ auf dem Bebelplatz in Berlin erreichte 33.000 Besucher, „Klassik airleben 2023“ des Gewandhausorchesters Leipzig 35.000 Besucher und das Hannover Klassik Open Air am Maschpark erzielte mit 35.000 Besuchern am vergangenen Wochenende einen neuen Rekord. Als neue Belastung sieht Mertens, die Kostensteigerungen durch die Inflation: „Jenseits einer berechtigten Zufriedenheit und Euphorie über die hohe Publikumsakzeptanz bleiben Kostensteigerungen durch hohe Inflation und Tarifausgleiche für die öffentlich finanzierten Orchester und Theater in der Spielzeit 2023/24 eine Herausforderung. Bei über 80 Prozent Personalkostenanteil reichen höhere Eigeneinnahmen durch Kartenverkäufe bei weitem nicht, um mehr als 10 Prozent tariflichen Inflationsausgleich zu refinanzieren. Die öffentlichen Träger bleiben gefordert, Tarifsteigerungen für das Personal in der Spielzeit 2023/24 auszugleichen“.